Mit Visionen zum Erfolg

Die Barsinghäuser Bürgerstiftung hat sich längst etabliert und ist eine stabile Konstante im sozialen Gefüge der Stadt – aber der Weg bis zur Gründung war steinig und von vielen Rückschlägen geprägt. Mehr als zwei Jahre brauchte Siegfried Hähling, um die Menschen in Barsinghausen davon zu überzeugen, dass seine Idee sinnvoll ist und es auch am Deister Menschen gibt, die durch das „soziale Netz fallen“ und dringend Hilfe benötigen.

Siegfried Hähling kam 1963 nach Barsinghausen und war später bei der Stadt Hannover im Amt für Stiftungen tätig. 1987 fasste er den Entschluss, in seiner Heimatstadt eine Bürgerstiftung mit sozialem Hintergrund ins Leben zu rufen. Mehr als 200 Briefe verschickte er an potentielle Stiftungsgründer – das Ergebnis war nach seinen Angaben mehr als ernüchternd.

Der Einzelkämpfer gab nicht auf, klingelte an den Türen von Vertretern aus Politik und Wirtschaft, führte unzählige Gespräche und stellte seine Vision persönlich vor. Dieser Weg war deutlich erfolgreicher, sodass nach zwei Jahren endlich das erforderliche Stiftungskapital in Höhe von 50.000 D-Mark vorhanden war. Er entwarf eine Satzung, beantragte die Gemeinnützigkeit und erledigte diverse wichtige Vorarbeiten, um am 23. November 1989 endlich im damaligen Ratskeller die lang ersehnte und hart erkämpfte Gründungsversammlung durchführen zu können.

„Bis heute haben 28 Personen und Institutionen Zusagen an die Stiftung von insgesamt 52.200 D-Mark gemacht“, sagte Siegfried Hähling damals im Verlauf der Versammlung. Heute, im Jahr 2018, beträgt das Stiftungskapital mehr als 1,2 Millionen Euro.

Der erste Vorstand setzte sich aus Siegfried Hähling (Vorsitzender und heutiger Ehrenvorsitzender), Walter Zieseniß (Stellvertreter), Karl-Heinz Oldsen (Kassenführung), Erich Wiemann (Schriftführung) und Dr. Max Matthiesen (soziale Belange) zusammen. Walter Zieseniß und Erich Wiemann legten ihre Ämter aus beruflichen Gründen bereits nach kurzer Zeit nieder, im Oktober 1990 wurden von der Stifterversammlung Birgit Lattmann als neue stellvertretende Vorsitzende und Horst Huber als Schriftführer in den Vorstand gewählt.

Bis zum März 2003 führte Siegfried Hähling die Stiftung in eine erfolgreiche Zukunft, dann übergab er aus gesundheitlichen Gründen die Regie in die Hände des neuen Vorsitzenden Werner Tölcke. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Stiftungskapital mit 75.000 Euro fast verdreifacht. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Jürgen Weiß, Schriftführer Horst Huber, Kassenführer Holger Scheel (später Christian Glockmann und nachfolgend Reinhard Meyer) sowie den Beisitzern Birgit Lattmann, Wilfried Afemann und Siegfried Hähling setzte sich Werner Tölcke fortan für die weitere positive Entwicklung der Stiftung ein.

In den Folgejahren machte die Bürgerstiftung zwei große Erbschaften, das Stiftungskapital stieg rapide an. Kontraproduktiv entwickelten sich hingegen die Zinserträge, sodass ein regelmäßiges Spendenaufkommen bei einer stetig steigenden Anzahl von Beihilfeanträgen immer wichtiger wurde. Trotz aller Höhen und Tiefen gelang es Werner Tölcke, das visionäre Werk seines Vorgängers erfolgreich auszubauen. Tölcke führte die Stiftung bis zu seinem Tod im September 2016. Im Dezember 2016 wählte die Stifterversammlung dessen Ehefrau Helena Tölcke zur Nachfolgerin.